Slawische Gottheiten

Prove

Die große Ausgewogenheit liegt in der Kraft der Natur, doch der Menschen selbstsüchtiger Ehrgeiz widerstrebt ihr und sucht oft nur den Besitz des Anderen.

 
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 Prove
 
 Relativ wenig ist über diesen Gott bekannt
 Er teilt dieses Schicksal mit seinem nordischen Vetter Forseti und ist ein Gott der Wenden, aber auch der nordischen Slaven.
 Dort wurde er als ein kluger, jedoch auch strenger, wie furchtbarer Richter verehrt. 
 Prowe, oder auch Prono genannt, war ein Gott der Gerechtigkeit und trug zum Symbol der Klugheit Schlangen auf der Brust.
 In der einen Hand trug er einen eisernen Schild, welcher in zweifelhaften Fällen als Gottesurtheil entschied, indem er glühend gemacht und zur Feuerprobe gebraucht wurde, und in der anderen ein Opfermesser.
 Seine Bildliche Darstellung zeugte von einen alten Mann im langem, faltigem Gewande.
 Hierbei trägt er Ketten um seinem Hals.
 Bei den Wagriern, einem Teilstamm der Obodriten, dem am weitesten westlich siedelnden Slawenstamm überhaupt, war ihm ein Hain in Starigard im heutigem Oldenburg gewidmet, in dem sich Volk und Priester montags versammelten, um Gericht zu halten.
 Sonst durfte der Hain, außer von Priestern und Leuten die dem Gott ein Opfer dar brachten, nicht betreten werden.
 Wer sich in Lebensgefahr dorthin flüchten konnte, genoss jedoch Asyl.
 Ein anderer Gerichtshain soll in Plune, was soviel wie eisfreies Wasser heißt, somit dem heutigen Plön, in der Nähe der Insel Olsborg am Großen Plöner See gelegen haben.
 Im Jahre 1156 bei der Missionierung der letzten noch heidnischen Slawen, ließ man das Standbild des Prove umstürzen und die uralten heiligen Eichen des Hains verbrennen.

Svantovit

Das scheinbar unbekannte ist oftmals weit vertrauter wie man denkt.
 Denn es ist zumeist nur der Schmutz der Zeit, der uns an ihm das offensichtliche befremdlich macht.
 
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 Svantovit
 
 Svantovit, auch Svantevit, Swantewit, Svetovit, Svatovit, oder Świętowit genannt, war der Kriegsgott, sowie die oberste Gottheit der Ranen auf Rügen.
 Dies aber auch der anderer Elb, wie Ostseeslawen. 
 Sein Name wird in Fachkreisen, als heiliger Herrscher, oder Sieger gedeutet.
 Er ist vergleichbar mit dem obersten Gott Perun anderer slawischer Stämme.
 Seine Kultstätte in Arkona war das wichtigste Heiligtum der heidnischen Elb und Ostseeslawen nach der Zerstörung Rethras im Jahre 1068.
 Slawische Gottheiten besitzen oft eine Mehrfaltigkeit, so auch er.
 Somit wird er vierköpfig dargestellt, wobei jeder Kopf in eine Himmelsrichtung schaut.
 Hierbei war jeder Himmelsrichtung eine eigene Farbe zugeordnet, gen Norden wart es Weiß, gen Westen Rot, gen Süden wart es Schwarz und gen Osten Grün.
 Rund 5000 Jahre lang siedelten Slawen auf Rügen und er wurde von ihnen insbesondere auch als eine Art Orakelspender verehrt.
 Als Zentrum ihres Kultes galt das berüchtigte Arkona.
 Hierauf erhob sich der prächtige Tempel und das Heiligtum des Svantovits, welcher jedoch im zwölften Jahrhundert zerstört wurde. 
 Die wichtigsten Zeugnisse seiner Existenz sind wohl die Gesta Danorum des dänischen Priesters Saxo Grammaticus, der nach der Eroberung der Burg von Arkona, durch den dänischen König Waldemar und dessen Bischof, wie Heerführer Absalom 1168 dorthin gelangte.
 Aber auch die Chronica Slavorum Helmolds von Bosau, daneben auch die skandinavische Knytlingasaga. 
 Das auffälligste, wie rätselhafteste Attribut dieses geheimnisvollen Gottes ist wohl zweifellos seine Vierköpfigkeit, die ihn als Allgott kennzeichnet, als Allgott der in die vier Himmelsrichtungen schaut und somit die Gänze des Kosmos überblickt.
 Sein Schwert deutet darauf hin, dass er auch als Kriegs wie Stammesgott verehrt wurde und das weiße Pferd, dass zu seinem Tempel gehörte, fügt sich sowohl in den militärischen, als auch in einen solaren Kontext, schließlich waren es ja auch in den indoeuropäischen Mythologien zumeist Pferde, die den Sonnenwagen zogen.
 Man erzählt sich, dass zuweilen das heilige Pferd morgens mit Schweiß bedeckt gewesen sein soll, obwohl es die Nacht über angebunden in seinem Stall war.
 Sodann hieß es, dass Svantovit selbst es war der mit ihm ausgeritten sei.
 Eine späte Spur dieser Vorstellung, findet sich noch in der norddeutschen Sagengestalt des Schimmelreiters.

Perun

Die Natur reichte uns von Anbeginn das Leben.
 Doch der Hang zur Wertschätzung ging wohl an der Evolution des Mensch werdens, in frühster Stunde an seiner Ignoranz verloren.
 
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 Perun
 
 Perun ist der Sohn des Swarog und der Lada, und ist der slawische Gott des Gewitters, des Donners und der Blitze.
 Er ist aber auch der Schirmherr der Prinzen und der Wachen des alten heidnischen Pantheons 
 Zu seinen Symbolen zählen die Schwertlilie, die Axt und die Eiche.
 Wobei sein wichtigstes Attribut die Axt ist.
 Im indoeuropäischen Zusammenhang entspricht Perun dem nordgermanischen Thor, bzw. dem zentralgermanischen Donar.
 Er war als Himmelsgott vor allem in der ältesten Zeit der indogermanischen Expansion, der schreckenerregende Blitzschleuderer und Herr des grollenden Donners bekannt.
 Doch in späterer Zeit aber wurde er auch als Regenspender und Fruchtbarkeitsgott gesehen.
 Symbolisch steht seine Axt für das niederfahren des Blitzes, welche deshalb genauso wie der Mjölnir Thors, zur Verehrung als Schmuckanhänger verwendet wurde.
 Diese Axtamulette fanden sich in vielen russischen Hügelgräbern, ähnlich wie Thorshämmer in Wikingergräbernals Grabbeigaben.
 Als die schwedischen Waräger allmählich "slawisiert" wurden, haben sie ihre Verehrung Thors womöglich auf Perun übertragen.
 Offenbar empfanden sie ihn als denselben Gott.
 Die älteste schriftliche Überlieferung stammt aus dem 6. Jahrhundert: Prokopios von Caesarea berichtet von einem Donnergott, den die Slawen als einzige Gottheit verehren und dem sie Tieropfer darbringen.
 Der bäuerliche Perun muss bei den Slawen, vor allem im einfachen Volk äußerst beliebt gewesen sein, wenn russische Traktate noch im 16. Jarhundert gegen ihn wettern.
 Bei den Bulgaren soll er sogar noch im 18. Jahrhundert verehrt worden sein, wie der Mönch Spiridon bezeugt.
 Archäologisch ist der Kult Peruns besonders im zentralen Heiligtum Perynj bei Novgorod belegt.
 Aber auch verschiedene kleine Götterfiguren, die sowohl in Novgorod, bis hin im schlesischen Oppeln gefunden wurden, werden mit Perun in Verbindung gebracht.
 Auch Eichenstämme mit eingesetzten Eberhauern, die in Dnjepr und Desna gefunden wurden, gelten als Zeugnisse des Perun Kultes, da ihm die Eiche, der slawische Weltenbaum heilig war.
 Perun ist der Hauptgott des gemeinslawischen, insbesondere russischen Pantheons.
 Bei den Westslawen ist seine Verehrung mittelbar durch Orts und Personennamen in Tschechien, Polen, Serbien, Kroatien sowie auch im Elbe und Ostseegebiet belegt.
 So überliefert der englische Mönch Doderik im Jahre 1141 von den Lutizen, dass sie Thor verehrten und verwendete dabei offensichtlich den Namen des nordgermanischen Äquivalents.

Ziwa

ᛞᛖᚱ ᛚᚨᚢᚠ ᛗᛖᚾᛋᚲᚻᛚᛁᚲᚻᛖᚱ ᛋᚲᚻᚹᚨᛖᚲᚻᛖ ᛁᛋᛏ ᛟᚠᛏᛗᚨᛚᛋ ᛞᛖᚱ ᚲᛟᛚᛚᛖᚲᛏᛁᚠᛖᚾ ᚠᛖᚱᚷᛖᛋᛋᛚᛁᚲᚻᚲᛁᛏ ᚠᛖᚱᛋᚲᚻᚢᛚᛞᛖᛏ, ᚹᛖᛚᚲᚻᛖ ᛚᛖᛏᛉᛏᛖᚾᛞᛚᛁᚲᚻ ᚨᛚᛏᛖᛋ ᚹᛁᛋᛋᛖᚾ ᚹᛁᛖ ᛉᚨᚱᛏᛖ ᛒᛚᚢᛗᛖᚾ ᚷᛚᛁᛖᛁᚲᚻ, ᛒᚱᛖᛁᛏᛖᚾ ᚠᚢᛋᛋᛖᛋ ᛉᛖᚱᛏᚱᛁᛏᛏ.
 
 Der Lauf menschlicher Schwäche ist oftmals der kollektiven Vergesslichkeit verschuldet, welche letztendlich altes Wissen wie zarte Blumen gleich, breiten Fußes zertritt.
 
 Ziwa
 
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 Ziwa, ist die Schönhaarige Herrin des Genusses, und der Liebe, dessen Name soviel wie die lebende bedeutet.
 Sie gilt als die Slawische Göttin der Lebenskraft, der Fruchtbarkeit, der Saat, und der Ernte.
 Es ist Überliefert, dass sie in unserer Welt oftmals die Gestalt eines Kuckucks annahm.
 Bevor sich das Christentum ausbreitete, umfasste ihre Verehrung einen großen geographischen Bereich, der das Gebiet der heutigen Länder Tschechien, Polen, Slowakei, Slowenien aber auch Teile Deutschlands (vor allem das Gebiet um die Elbe) mit einschließt.
 Sie war die Hauptgöttin der Polaben, und hatte ihren größten Tempel auf einem Hügel in Ratzeburg, dem später so genannten Polabenberg in Schleswig-Holstein, nahe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.
 Auch ein großer Steinkreis soll sich dort befunden haben.
 Nach dem Abriss des Tempels hat man an dieser Stelle den Ratzeburger Dom errichtet.
 Heiligtümer der Göttin hat es auch in Rethra, sowie einen weiteren Tempel bei Żywiec (im heutigen Polen) gegeben, zu dem die Menschen pilgerten, um ihre Göttin um eine gute Gesundheit, und ein langes Leben zu bitten.
 Die Frage, was denn wirklich ihre authentischen Attribute waren, lässt sich leider wohl niemals gänzlich beantworten, da Zeugnisse hierzu zu allen Zeiten dem Wandel unterlagen.
 Allenfalls kann man, wenn genügend Zeugnisse erhalten sind, ihre Darstellung in einer bestimmten Zeit beschreiben.
 Natürlich liegen die Aspekte einer Liebes, und Fruchtbarkeitsgöttin nahe beieinander.
 Vielleicht vereinten die slawischen Gottheiten mehr Aspekte als diejenigen anderer Kulturkreise, weil ihre Zahl relativ gering war, und hatten daher ein sehr komplexes Erscheinungsbild.
 Vielleicht waren sie aber auch zahlreicher, als wir es heute vermuten..wir wissen einfach es nicht.
 Es ist nun mal traurige Realität dass, das Wissen um die alten Gottheiten, und deren Verehrung zunächst verdrängt, und sodann nach einigen Jahrhunderten, weitgehend in Vergessenheit geraten sind.
 Ziva wurde in späteren Darstellungen, wie zb. in einer Buchillustration aus dem Jahre 1740 als nackte junge Frau, mit einem Weinkranz auf ihrem Haupt, und bis zu den Knien herabwallendem Haar dargestellt.
 Man muss natürlich festhalten, dass auch sie eine Naturgottheit ist, welche unter den Zeitwandel immer wieder unter völlig anderen Gesellschaftlichen Maßstäben gesehen wurde.
 Sie ist eine Göttin des Lebens. und des Glückes, der Liebe, Schönheit sowie der Fruchtbarkeit.
 Als solche steht sie an der Seite von Aphrodite, Venus, und Freyja.
 Sie weist aber dennoch eine stärkere Betonung des vegetativen Fruchtbarkeitsaspektes auf.
 So zeigen sie manche Abbildungen mit einem Apfel in der Rechten Hand, und einer Weintraube in der linken.
 In späten Quellen wird sie auch als Getreidegöttin genannt.
 Doch ihre Fruchtbarkeit ist weit mehr, als nur das Gedeihen der Saat in der Landwirtschaft.
 Sie ist die personifizierte Lebenskraft, aus der alles hervorgeht, und gebietet somit als Herrin über das Wachstum, und der Lebensfähigkeit allem Lebens.
 Man sagt, sie ist somit mit der Göttin Mokosch verwandt, die eher im ostslawischen Raum verehrt wurde.
 Da das Gedeihen und das Wachstum auch immer wieder etwas, was mit Glück zu tun hat, und somit ist sie schlussendlich auch eine Glücksgöttin.

Veles

Dort wo die Natur gütig im sinnen nach Verbundenheit tief in uns greift, ist auch unser Herz Zuhause.
 
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 Veles
 
 Veles, Volos oder auch Weles genannt, ist der Gott des Viehs, sowie der Schutzpatron des Waldes, der Barden und der Poesie.
 Als Gott der Weisheit wird er oft mit dem germanisch/Nordischen Wodan/Odin assoziiert.
 Der Kult des Veles, zusammen mit dem Kult des Perun, gelten als die slawisch ältesten bekannten Götterkulte.
 Sowohl der Stier, als auch der Bär werden Veles zugeschrieben, was ebenfalls eine gewisse Parallele zu Wodan und seinen kriegerischen Berserkern aufzeigt.
 Außerdem stellt auch Veles, wie Wodan, ein Gott der Schamanen dar.
 Es gibt neun Punkte, welche seine Eigenschaften wiederspiegeln.
 Neun Tage hing auch Wotan am Weltenbaum um die Runen zu ersinnen.
 Die Eigenschaften Veles in neun Punkten aufgegliedert sind.
 Er ist der Beherrscher der wilden Natur, was die Rune Uruz wiederspiegelt.
 Zugleich ist er der Herrscher des Unbekannten, des schwarzen Gottes, welches der Thurisaz entspricht.
 Aber er ist auch der Schutzpatron des Handels und der Gott der Verträge, wie der Gesetze, eben der Dinge die elementar mit der Rune Ansuz in Verbindung gebracht werden.
 Auch als Schutzpatron aller Reisenden ist er bekannt, einer Eigenschaft die eng mit der Raidho Rune verknüpft ist.
 Er ist aber auch der Gott der Künste, einschließlich des Skaldischen Wissens, was in Verbindung mit der Rune Kenaz steht.
 Veles ist ebenso ein Spender von Reichtum, wonach ihm hier natürlich auch die Gebo Rune zugesteht.
 Auch Richter der Lebenden und der Toten ist er, was ihn unmittelbar mit der Rune Hagalaz verbindet.
 So ist er aber gleichermaßen ein Gott des Glückes, wonach wir ihm natürlich auch die Naudiz Rune zugestehen müssen.
 Zuguterletzt ist er aber auch ein mächtiger Meister der Magie, was für die Isa Rune spricht.

Zewana

ᛞᚨᛋ ᚹᚢᚾᛞᛖᚱ ᛞᛖᚱ ᚨᚾᛗᚢᛏ ᚷᛖᛞᛖᛁᚻᛏ ᚨᚢᛋ ᛞᛖᚱ ᛏᛁᛖᚠᛖ ᛖᛁᚾᛖᛋ ᚻᛖᚱᛉᛖᚾᛋ, ᛞᛖᛗ ᚾᛁᚲᚻᛏ ᛉᛟᚱᚾ, ᛋᛟᚾᛞᛖᚱᚾ ᚷᚢᛖᛏᛖ ᛁᚾᚾᛖ ᚹᛟᚻᚾᛏ.
 
 Das wunder der Anmut gedeiht aus der Tiefe eines Herzens, dem nicht Zorn, sondern Güte inne wohnt.
 
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 Zewana
 
 Zewana ist die Frau von Volos, und die Slawische Göttin der Jagd, des Schnees, und des Eises sowie des Skilaufs. 
 Sie ist uns in der nordischen Mytologie auch als Skadi bekannt, und wirkt unter den Göttern als eine der jagtlustigen Frauen.
 Zewana ist aber ebenso eine Göttin des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen wie Kinder.
 Ihre Attribute sind die goldenen Pfeile, und ein silberner Bogen, welcher ihr von einem Riesen geschenkt wurde.
 Überliefert ist uns, er würde die Mondsichel symbolisieren. 
 Auch gelten die Tiere des Waldes allgemein als ihre Attribute, insbesondere der Hirsch, und die Hirschkuh, aber auch Bär und Eber.
 Darüber hinaus wird sie als Kalbs oder Gamsträgerin oder in Begleitung von Stieren dargestellt.
 Im Zusammenhang mit ihren Aspekten als Fluss und Quellgottheit ist sie mit Fischen, insbesondere dem Kugelfisch verbunden.
 Sie wird meist als jungfräuliche Jägerin beschrieben, die allein oder von gleichfalls jungfräulichen Nymphen begleitet durch die Wälder streift.

Lada

Selbst die über Jahrtausende gesammelten Erfahrungen der Kunst, ermöglichten es uns Menschen nicht, dass Naturgefühl ungeschwächter Sinne allem Lebens einzufangen.
 
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 Lada
 
 Lada ist wohl eine der bedeutendsten Göttinnen in der slawischen Mythologie.
 Sie ist eine Frühlingsgöttin, und wurde bei allen slawischen, wie angrenzenden Völkern angebetet und besungen.
 Zu ihrem Wesen wird ihr nahezu jede positive, wie feminine Eigenschaft zugeschrieben.
 So wird sie für gewöhnlich als bezaubernd schöne Frau mit langem goldenen Haar dargestellt.
 Lada ist neben ihrer Hauptaufgabe als Göttin des Frühlings, auch Göttin der Anmut, der Jugend, der Freude und der Heiterkeit, sowie Schutzgöttin der Ehe, und Liebe.
 Wegen Ihrer fruchtbaren Eigenschaften soll Sie zudem für das pflügen, und sähen eine bedeutungsvolle rolle eingenommen haben.
 Mit der Zeit wurde sie auch Göttin der Rechtsprechung, da sich der Ackerbau immer weiter entwickelnde, und ertragreicher wurde.
 Das brachte den Slawen viel Wohlstand ein wodurch Gesetze zum Schutz dessen immer wichtiger wurden.

Zemyna

ᛞᚨᛋ ᛗᛖᚾᛋᚲᚻᛚᛁᚲᚻᛖ ᛒᛖᚹᚢᛋᛋᛏᛋᛖᛁᚾ ᚻᚨᛏ ᛋᛁᚲᚻ ᛟᚠᛏᛗᚨᛚᛋ ᚨᚾ ᛞᛁᛖ ᛋᚲᚻᚹᚨᚲᚻᛖ ᚷᛚᚢᛏ ᚢᚾᛞ ᛗᛁᛏ ᛁᚻᚱ ᚨᚾ ᛞᚨᛋ ᛖᚱᛚᛟᛖᛋᚲᚻᛖᚾ ᚨᛚᛚᛖᚱ ᚠᛖᚱᛒᚢᚾᛞᛖᚾᚻᛖᛁᛏ ᚷᛖᚹᛟᛖᚻᚾᛏ ᚢᚾᛞ ᛖᚱᛏᚱᚨᛖᚷᛏ ᛖᛋ ᚻᛁᛖᚱᛒᛖᛁ ᚾᛁᚲᚻᛏ ᛗᛖᚻᚱ, ᛞᛁᛖ ᚠᛚᚨᛗᛗᚨᚾ ᛁᛗ ᚻᛖᚱᛉᛖᚾ ᛉᚢ ᛖᚾᛏᚠᚨᚲᚻᛖᚾ, ᚹᛖᛚᚲᚻᛖᛋ ᛋᛖᛁᚾ ᚹᛖᛋᛖᚾ ᛗᛁᛏ ᚨᛚᛚᛖᚾ ᛒᛚᚢᛗᛖᚾ ᛞᛖᛋ ᚠᛖᛚᛞᛖᛋ ᛁᛗ ᚱᛖᛋᛈᛖᚲᛏᚠᛟᛚᛚᛖᛗ ᛖᛁᚾᚲᛚᚨᚾᛜ ᛒᚱᛁᛜᛏ.
 
 Das menschliche Bewusstsein hat sich oftmals an die schwache Glut und mit ihr an das erlöschen aller Verbundenheit gewöhnt und erträgt es hierbei nicht mehr, die Flammen im Herzen zu entfachen, welches sein Wesen mit allen Blumen des Feldes im respektvollem Einklang bringt.
 
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 Zemyna, Erdgöttin der Aestier
 
 Zemyna, oder Zemynele genannt, ist in der lettischen Mythologie die Erdmutter, Tochter der Sonnengöttin Saulė und des Mondgottes Mėnulis.
 Sie gilt als Pflanzenmutter, Blütenspenderin, Ernährerin und bringt alles Leben, wie alle Nahrung aus sich selbst hervor.
 Diese Göttin der Erdkraft, gilt den Letten noch heute, als die große Muttergöttin.
 Und wenn sie von ihr sprechen, steht sie meist in Metaphern für die Natur selbst. 
 Ihr Name Zemyna bedeutet schlicht und einfach Erde.
 Zemynele ist hier lediglich eine liebevollere Deutung, was soviel wie Mütterchen Erde heißt.
 Poetisch wird diese Göttin auch mit dem Beinamen Ziedkele versehen, welches sie als die Erheberin der Blüte benennt.
 Sie ist die Natur, die Muttererde und verleiht, sowie erhält das Leben.
 Alles kommt aus ihr hervor und kehrt zu ihr zurück.
 Ihr zu Ehren wird der erste Schluck Bier als Trankopfer dem Boden dar gebracht, oder ein Stück Brot unter die erste Ackerfurche gepflügt.
 Die Erde wird auch geküsst und mit einer andenkenden Bitte begrüßt, wie zb. "Meine liebe Erde, mein Mütterlein. Trage mich, sättige mich."
 Daneben erhält sie oftmals auch Ferkelopfer.
 Sie ist die Göttin der Fruchtbarkeit und die Beschützer von Vieh, Haushalten sowie Bauernhöfen.
 Zemyna gehört alles, was in der Erde seinen Anfang fand und sich auf ihr befindet.
 Alles was durch die Erde lebt, wird auch in sie zurückkehren, was sie auch zu einer Göttin der Auferstehung, aber auch des jenseits macht.
 Als Herrscherin über die Unterwelt und die Toten kann sie mit der Veļu mate der Totenmutter verschmelzen und nimmt dann düstere Züge an.
 So nimmt sie auch die Toten in Empfang.
 Aufgrund dieser Bedeutungsfülle war sie im gesamten Baltikum eine mächtige Universalgöttin, die über große gebiete sogar bis ins späte 15. Jahrhundert des ausgehenden Mittelalters verehrt wurde.
 Menschen bringen ihr bei der Geburt eines Kindes Geschenke in Form von Naturalien dar und sie wird bei Beerdigungsisritualen, in denen sie die sterblichen Überreste in ihrem Körper aufnimmt und die Seelen in ihren Bäumen beherbergt gehuldigt.
 In einigen uns erhalten gebliebenen Schriften bestimmt sie zusammen mit Laima das Geburtsdatum eines jeden Menschen.
 Besonders verbunden ist sie mit Pflanzen, jeder Art.
 Ihre Bäume sind die Eichen, die Fichten und die Linden.
 Die Krone dieser Bäume gelten hierbei als der anbetungswürdigste Teil, denn dort soll sich der Überlieferung nach, dass Geheimnis des Lebens verbergen.
 Auch Bäume mit drei, oder neun Austrieben bzw. mit dreizackigen Blättern gelten als besonders heilige Pflanzen der Zemyna.

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